Flurina Badel & Jérémie Sarbach
Ohne Titel (Ingredienz I bis IV)
Flurina Badel und Jérémie Sarbach wurden ganz unabhängig voneinander für diese Sommer-Ausstellung angefragt. Der Zufall wollte es, dass sie ein Paar sind, ein Liebes- und ein Künstlerpaar. Dass die zwei für Ernen eine vierteilige Werkserie erdacht haben, zeigt wie ergiebig ihre gemeinsame künstlerische Arbeit ist. Die Serie «Ohne Titel (Ingredienz I bis IV)» setzt sich mit den Zutaten des Lebens und der Vergänglichkeit unserer Existenz auseinander. Es sind flüchtige, organische, naturnahe und dadurch sehr bodenständige und direkte Arbeiten, die Badel & Sarbach entworfen haben. Sie bedienen sich spielend symbolkräftiger Motive und kreieren poetisch und humoristisch anmutende Momente. Da wird in einer Kristallkluft im Felsen Brot gebacken, im Gemeinschaftsgefrierfach der Gemeinde werden Kristallglacés angeboten, ein Finsteraarhorn aus Körnern wird Hühnern zum Picken vorgesetzt... Im Viereck «Landschaft – Nahrung – Idylle – Vergänglichkeit» streifen wir mit Badel & Sarbach durch Ernen und fragen uns: Was bleibt, wenn in Ernen keine neuen Apfelbäume gepflanzt werden und die alten Bäume keine Blüten mehr tragen? Was bliebe, wenn keiner sich mehr um sie kümmerte, weil alle gegangen wären?
Im Engadin geboren und im Herzen eine Berglerin wohnt Flurina Badel (*1983) heute in Basel und ist dort und anderswo äusserst aktiv: in der Literatur, in Performances und den visuellen Künsten. Eine Tausendsassa, die mit einer unbändigen Energie und intuitiv auf ihre Themen und die Menschen zugeht.
Jérémie Sarbach (*1991) lebt in Basel und ist in Heiligkreuz, im tiefsten Binntal, aufgewachsen. Als Jugendlicher suchte er in Felsen nach Kristallen und hat vor einem Jahr Künstlerfreunde eingeladen, in der Binntaler Chummibordhütte während zwei Wochen ihr temporäres Atelier einzurichten. Der ausgebildete Bildhauer wendet sein handwerkliches Geschick heute erfolgreich in der Kunst an.